Es ist ein Unterschied (H. C. Andersen)
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Es ist ein Unterschied – Märchen
Inhalt / Zusammenfassung
Der Mai war gekommen. „Der Frühling ist da!“ predigten Büsche und Bäume, Felder und Wiesen. Es wimmelte von Blüten und vor allem oben an der Hecke. Da stand ein Apfelbäumchen, welches nur einen einzigen, von rosenroten Knospen überladenen Zweig getrieben hatte.
Das Bäumchen wußte wohl selbst, wie schön es war, denn das liegt im Blatte gerade so wie im Blute. Deshalb war es auch durchaus nicht überrascht, als plötzlich auf dem Wege dicht vor ihm ein herrschaftlicher Wagen anhielt und die junge Gräfin in demselben sagte, der Apfelbaum wäre das Lieblichste, was man sehen könnte, er wäre der Frühling selbst in seiner herrlichsten Offenbarung.
Ein blühender Apfelzweig wir von einer Gräfin gepflückt und mit Freude in eine Vase gestellt. Dies erfüllt den Zweig so mit Stolz, dass er, aus dem Fenster schauend, über die Unterschiede der Gewächse und den daraus resultierenden Vorzügen zu sinnen beginnt. Er meint sich selbst als ein hochgeborenes Gewächs und bemitleidet die Butterblume. Der Sonnenstrahl versucht ihn von seiner hochmütigen Einstellung zu befreien. Doch erst als die Gräfin mit großer Entzückung eine Butterblume zum Apfelzweig in die Vase stellt, schweigt er still.
Interpretation
So kurz die Geschichte auch ist, so tiefsinnig doch die handlung um den wunderschönen Apfelblütenzweig und die Butterblume. Es ist ein Unterschied spricht schon aus dem Titel uns entgegen, denn es geht um nichts weiter, als um die Ansichten der Gesellschaftsklasse. Damit ist auch dieses Märchen nicht nur zeitlos sondern auch in jedes Land übertragbar. Denn die Problematik der Klassenunterschiede ist früher wie heute und unabhängig von der Sprache der Menschen noch immer Thematik. Für Andersen war dies ein durchaus schweres Thema, welches ihn selbst betraf und sein ganzes Leben hindurch beschäftigt hatte.
Details
Es ist ein Unterschied ist eines der hierzulande weniger bekannten Märchen von H. C. Andersen. Seine Märchensammlung ist gemeinfrei, somit frei von Urheberrechten, und lässt sich auf Gutenberg.org. finden.