Der standhafte Zinnsoldat (H. C. Andersen)
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Der standhafte Zinnsoldat – Märchen
Märchen zum Anhören
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Inhalt /Zusammenfassung
„Es waren einmal fünfundzwanzig Zinnsoldaten, die alle Brüder waren, da man sie aus einem und demselben alten Zinnlöffel gegossen hatte. Das Gewehr hielten sie im Arm, das Gesicht vorwärts gegen den Feind gerichtet; rot und blau, kurzum herrlich war die Uniform…“
Zum Geburtstag erhält ein kleiner Junge eine Schachtel mit fünfundzwanzig Zinnsoldaten. Alle gleich, bis auf den letzten, dem ein Bein fehlte, weil für ihn das Zinn nicht mehr ausreichte. Doch dieser ist besonders standhaft auf seinem einen Bein. Schon bald entdeckt der standhafte Zinnsoldat unter all dem anderen Spielzeug eine kleine Tänzerin aus Papier gebastelt. Diese reckt beim Tanzen ein Bein so hoch, dass er glaubt, sie hätte ebenfalls nur wie er nur ein Bein. So verliebt er sich gleich, traut sich jedoch nicht sie anzusprechen. Als er am nächsten Tag aus dem Fenster stürzt, beginnt für ihn eine abenteuerliche, beschwerliche Reise. Doch allen Gefahren trotz er standhaft. Bis ihn das Schicksal in das Haus zurückführt zu seiner Tänzerin aus Papier. Doch dann wirft eines der Kinder den standhaften Zinnsoldaten einfach ins Feuer, dem er nicht mehr standhaft bleiben kann und schmilzt. Mit einem Windstoß wir die kleine Tänzerin aus Papier ebenfalls ins Feuer gewirbelt und verbrennt sogleich. Vom standhaften Zinnsoldaten bleibt nichts weiter als ein zu Herzform zusammengeschmolzen Klümpchen Zinn.
Interpretation
Der Zinnsoldat wird in seinem kurzen Leben auf eine harte Probe gestellt. Ist es nicht schon genug, dass er anders ist als die anderen, so jagt doch ein Schicksalsschlag den nächsten. Doch trotz seiner Standhaftigkeit soll es kein glückliches Ende für ihn geben. Nachdem es immer tiefer abwärts ging für den standhaften Zinnsoldaten – vom Sturz aus dem Fenster, vom Rinnstein in den Kanal und schließlich in den Magen eines Fisches – führte ein einziger glücklicher Zufall ihn zwar zurück in das Haus, aus dessen Fenster er gestürzt war. Doch dann wird seine Standhaftigkeit endgültig im Feuer gebrochen. Er wird also nicht belohnt für seine Bemühen, Überzeugung und Standhaftigkeit. Selbst seine Liebe bleibt unerfüllt. Denn so lässt sich deuten, dass erst durch das Feuer die beiden im Tode vereint werden.
Details
Das Kunstmärchen „Der standhafte Zinnsoldat“ von Hans Christian Andersen (1838) stellte auch die Grundlage für den gleichnamigen Film (1940) dar. Der standhafte Zinnsoldat ist eines von vielen weiteren Märchen von H. C. Andersen und zu finden auf Gutenberg.org frei von Urheberrechten. Ebenso das Hörbuch zur Geschichte ist auf LibriVox erhältlich. Die Vertonung von Der Standhafte Zinnsoldat ist als Hörspiel kostenlos und gemeinfrei.