Der Reisekamerad (H. C. Andersen)
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Der Reisekamerad – Märchen
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Inhalt / Zusammenfassung
Der arme Johannes war tief betrübt, denn sein Vater war sehr krank und konnte nicht genesen. Außer den beiden war niemand in dem kleinen Zimmer; die Lampe auf dem Tische war dem Erlöschen nahe, und es war spät abends. »Du warst ein guter Sohn, Johannes!« sagte der kranke Vater, »der liebe Gott wird Dir schon in der Welt forthelfen!« Er sah ihn mit ernsten, milden Augen an, holte tief Atem und starb; es war gerade, als ob er schliefe. Aber Johannes weinte, nun hatte er gar niemand in der ganzen Welt, weder Vater noch Mutter, Schwester oder Bruder. Der arme Johannes! Er lag vor dem Bette auf seinen Knieen und küßte des toten Vaters Hand und weinte viele bittere Thränen; aber zuletzt schlossen sich seine Augen und er schlief ein mit dem Haupte auf dem harten Bettpfosten.
In dem Märchen Der Reisekamerad begibt sich Johannes auf eine lange Wanderschaft, nachdem sein Vater verstorben ist. So zieht er in die Welt hinaus. Bald zeigt sich sein gutes Wesen, als er an eine kleine Kirche, in welcher zwei Männer das Begräbnis eines toten Mannes verhindern wollen, weil dieser ihnen Geld schuldig ist. Der fromme Johannes gibt sein ganzes Vermögen, um die garstigen Kläger zu beruhigen, damit dem Toten die letzte Ruhe gewährt werden kann. Bald schon schließt sich ihm ein Reisekamerad an. Dieser ist sehr klug und im Besitz einer sonderbaren Heilsalbe. Sie halfen Menschen in Not. Erst einer Alten Frau, die sich das Bein gebrochen hatte. Dann einem Puppenspieler, dessen schönste Puppe zerbrochen war. Und immer was es der Reisekamerad, der mit seiner Wundersalbe das unglaublichste vermochte. Dafür bekam er jedes Mal etwas geschenkt.
Sein Reisekamerad erscheint wie ein Schutzengel und ist ebenso gut in seinem Charakter wie Johannes. So hilft er ihm eine Prinzessin aus dem Banne des Bösen zu erlösen, indem er drei Fragen beantwortet. So wird dem Johannes letztendlich die Prinzessin und das ganze Königreich zu Teil.
Hier geht es weiter zum 2. Teil des Märchens Der Reisekamerad.
Interpretation
Andersens Märchen Der Reisekamerad spricht an das Gute im Menschen und das altruistische im Charakter, erlaubt aber auch tiefe religiöse Interpretation. Das Gute und das Kindliche wird mit fast selbstverständlichen Märchenmotiven umschrieben und birgt viel Raum für Fantasie. Eben die Art von Fantasie, die die kindliche Vorstellungskraft beschreibt, wie sie bei Interpretationen der Märchen von Andersen häufig zu finden sind.
Details
Zu dem Kunstmärchen Der Reisekamerad von H. C. Andersen erfolge 1990 eine Märchenverfilmung. Die originale Geschichte steht frei von Urheberrechten auf Gutenberg.org. zur Verfügung. Auch das Hörbuch zum Märchen wurde kostenlos und gemeinfrei auf LibriVox veröffentlicht.